Endoparasiten/Würmer


Lungenwurm

Aussehen
2,5 bis 7 cm langer, schlanker Wurm.
Sitz: Lunge
Bedeutung und Schadwirkung
Bei Pferden tritt Lungenwurmbefall meist nur dann auf, wenn sie gemeinsam mit Eseln, die das Erregerreservoir für Lungenwürmer sind, gehalten werden. Beim Pferd verläuft jedoch die Lungenwurmerkrankung oft erheblich dramatischer als beim Esel. Bei Fohlen kann ein starker Befall sogar zum Tode führen.
Das Pferd reagiert auf den Befall mit vermehrter Schleimproduktion und verdickten Bronchialschleimhäuten. Als sichtbare Symptome zeigen sich anhaltender trockener Husten, Atemnot, verminderte Fresslust sowie oftmals beidseitiger Nasenausfluss. Da die durch Lungenwürmer geschädigte Lunge für bakterielle und virale Infektionen besonders anfällig ist, können auch Lungenentzündungen entstehen.
Der Lungenwurm hat im Pferd eine Lebenserwartung von etwa einem Jahr, im Esel jedoch von mehreren Jahren. Das bedeutet, dass Esel mit Lungenwurmbefall als ständige Ausscheider fungieren und somit eine permanente Ansteckungsquelle für Pferde darstellen.
Andererseits können auch gut genährte Pferde mit geringgradigem Wurmbefall, bei denen klinischen Anzeichen nicht erkennbar sind, als Ausscheider eine Gefahr für den gesamten Bestand darstellen.
Da infektionsfähige Larven im allgemeinen nicht auf der Weide überwintern können, sind für eine Neuinfektion im Frühjahr die Dauerausscheider - ältere Pferde und vor allem Esel - verantwortlich.


Entwicklungszyklus

1. Die von den geschlechtsreifen weiblichen Würmern in den Atemwegen abgesetzten Eier werden hochgehustet und dann abgeschluckt.
2. Aus den mit dem Kot abgesetzten Eiern entwickeln sich innerhalb von 3 bis 4 Tagen die infektionsfähigen Larven.
3. Die Larven werden vom Pferd beim Weidegang aufgenommen und erreichen über den Blutweg die Lunge, wo sie das Gewebe durchbohren und in die kleinen Bronchien gelangen. 32 bis 42 Tage nach der Infektion sind die Lungenwürmer geschlechtsreif, und die Eiablage beginnt erneut.
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Erkennung
Ihr Tierarzt kann durch den Nachweis der Eier im frischen Kot oder der Larven, wenn die Kotprobe älter als 12 Stunden ist, den Befall mit Lungenwürmern ermitteln.
Klinisch besteht der Verdacht auf Lungenwurmbefall, wenn die Tiere Weidegang haben und im gesamten Bestand gehäuft Husten auftritt.
Bekämpfung
Nicht nur befallene Tiere, sondern der gesamte Bestand sollte aufgestallt und entwurmt werden. Schwere Entzündungen der Atemwege müssen zusätzlich antibiotisch behandelt werden. Die von infizierten Tieren begangenen Weiden sollten für 3 Monate gesperrt bleiben.
Bei Eseln ist 3 bis 4 Wochen vor Beginn der Weidesaison eine wirksame Entwurmung ratsam.
Wegen der großen Widerstandsfähigkeit der Lungenwürmer ist das Wurmmittel sorgfältig auszuwählen.

Bandwurm

Der Bandwurm gehört zur Gruppe der Endoparasiten.
Bei Pferden kommen diese Parasiten weltweit vor.
Für europäische Länder wurden Befallsraten von 30 - 70 % ermittelt.
In Deutschland wurden dabei neben Anoplocephala perfoliata auch A. magna und Paranoplocephala mamillana nachgewiesen.
Nachdem in der Vergangenheit dem Bandwurmbefall des Pferdes keine oder nur geringe klinische Bedeutung zugemessen wurde, mehren sich in jüngster Zeit Berichte über mit einer Bandwurminfektion einhergehende deutliche pathologische Veränderungen im Darmtrakt befallener Pferde.
Erscheinungsbild
Der Bandwurm ist zwischen 4 und 80 cm groß und sieht aus wie eine Bandnudel.
Befall:
Er befällt den Übergang vom Dünndarm in den Blinddarm und tritt bei Pferden jeden Alters auf.
Symptome: Durchfall, Kolik, Verdauungsstörungen, Schweifscheuern
Behandlung: Im Winter, bei positivem Laborbefund und im Januar/Februar als Vorbeugung sollte Bandminth (Entwurmungspaste vom Tierarzt) gegeben werden.

Blutwurm

Aussehen
1,7 bis 2,5 cm lange, rotbraune Rundwürmer mit becherförmiger Mundkapsel, die mit 2 abgerundeten Zähnen ausgestattet ist.
Sitz
Erwachsene Würmer: In Blind- und Dickdarm
Larven: In den Gefäßwänden der Darmarterien
Krankheitsbild und Schadwirkung
Der Blutwurm ist einer der gefährlichsten Parasiten des Pferdes.
Die größte Schadwirkung wird durch die Körperwanderung der Wurmlarven verursacht. Diese werden über das Futter aufgenommen. Beim Durchbohren der Schleimhaut des Blind- und Dickdarms rufen sie Schleimhautblutungen hervor. Die Larven wandern in kleine Arterien ein und gelangen schließlich zur vorderen Gekrösearterie.
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Mundkapsel von Strongylus vulgaris, an die Darmschleimhaut angeheftet
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Die durchwanderten Gefäße reagieren auf die Larven mit Entzündungen der Gefäßauskleidung. Dies kann zur Bildung von Blutgerinnseln (Thromben), vorwiegend im Bereich der vorderen Gekrösearterie, führen. Kommt es durch den Thrombus zur Gefäßverlegung, können Koliken die Folge sein.
Jedoch sind auch andere Stellen, wo die großen Arterien aus der Hauptschlagader abzweigen, betroffen (Hintergliedmaßen). Dadurch können Lahmheiten hervorgerufen werden.
Die im Gefäß wandernden Larven können zudem unterschiedlich stark ausgeprägte Ausweitungen der Blutgefäße (Aneurysmen) verursachen, die platzen können.
Mit Blutwürmern befallene Pferde haben meist Fieber, zeigen verringerten Appetit und struppiges Haarkleid.
Strongylus equinus–Larven wandern vom Darm in die Leber und kehren nach einigen Wochen in den Darm zurück, wo sie ihre weitere Entwicklung abschließen. Auch Strongylus edentatus-Larven wandern aus dem Darm in die Leber aus. Über die Leberbänder und das Bauchfell wandern sie zur weiteren Entwicklung in den Darm zurück. Durch die Wanderung der Larven entstehen Leberschäden, die als bindegewebige Narben ausheilen.
Ansteckung
Auf der Weide werden ansteckungsfähige Larven mit dem Gras aufgenommen. Da die Larven im Feuchtigkeitsfilm an den Grashalmen emporwandern, sind Pferde besonders in den feuchten Morgen- und Abendstunden gefährdet. Bei Trockenheit und intensiver Sonneneinstrahlung ziehen sich die Larven in die Grasnarbe zurück.
Larven können auf der Weide überwintern, so dass bereits zu Beginn der Weidesaison im nächsten Frühjahr die Weide kontaminiert ist.
Gefährdet sind besonders Fohlen, die sich während der ersten Weideperiode infizieren.
Pferde in Stallhaltung können sich über Grünfutter von kontaminierten Weiden oder aber durch die Futteraufnahme vom verschmutzten Boden anstecken. Daneben besteht eine Ansteckungsgefahr auch durch das Belecken der Boxeneinrichtungen und der –wände, an denen die Larven emporwandern können.
Entwicklungszyklus
Im Darm legen die geschlechtsreifen weiblichen Würmer Eier ab, die mit dem Kot ausgeschieden werden.
Innerhalb von 5-8 Tagen entwickeln sich daraus ansteckungsfähige Larven, die den Kot verlassen und mit dem Futter aufgenommen werden.
Sie gelangen in den Darm, dringen in die Blind- oder Dickdarmschleimhaut ein und von dort in kleine Arterien. In den Gefäßwänden dieser Arterien bewegen sie sich entgegen der Fließrichtung des Blutes zur vorderen Gekrösearterie.
Von dort können sie in andere Arterien und in die Aorta gelangen. Dabei entstehen durch Verletzungen der Gefäßauskleidung Thromben und Gefäßausweitungen.
Schließlich wandern sie wieder zurück in die Arterien der Darmwand und dringen nach einiger Zeit im Bereich von Blind- und Dickdarm in das Darminnere ein, wo sie sich als geschlechtsreife Würmer ansiedeln. Nach erfolgter Paarung beginnen die Weibchen mit der Eiablage.
Die Entwicklung vom Ei bis zum geschlechtsreifen Wurm dauert ca. 7 Monate.
Erkennung
Das Auftreten von Fieber, Appetitlosigkeit, Entwicklungsstörungen, struppigem Haarkleid und Koliken deutet auf eine Infektion mit Strongylus vulgaris hin. Der Nachweis eines Befalls mit eierlegenden Stadien kann durch die Kotuntersuchung mit anschließender Larvendiagnostik geführt werden. Wanderlarven sind mit einer Kotuntersuchung nicht nachweisbar.
Bekämpfung
Neben regelmäßigen Wurmkuren sind hygienische Maßnahmen im Stall und auf der Weide notwendig, um die Infektionsmöglichkeiten einzuschränken.
Im Stall sollten täglich der Kot entfernt, die Wände trockengehalten sowie Bodenfütterung vermieden werden. Während der Weideperiode sind regelmäßiger Koppelwechsel, verbunden mit Zwischenmahd, wechselndes Beweiden durch Rinder und Schafe, Trockenlegen sumpfiger Stellen und das Anbieten künstlicher Tränken wirksame Maßnahmen.


Spulwurm (Parascaris equorum)

Der ausgewachsene Spulwurm beeindruckt vor allem durch seine Körpergröße. Mit 15 - 40 cm Länge und 3 - 6 mm Durchmesser ist er beinahe so groß wie eine Blindschleiche.
Erscheinungsbild:
Der Spulwurm ist zwischen 15 und 50 cm groß und ist in etwa so dick wie ein Bleistift.
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Vermehrung
Ein erwachsenes Weibchen legt während seinem ca. 1 Jahr dauernden Lebens täglich zwischen 200’000 und 2’000’000 Eier.
Ungewöhnlich ist auch die Überlebensfähigkeit (=Tenazität) dieser Eier.
In feuchter Umgebung bleiben diese während 1 bis 5 Jahren ansteckungsfähig, zudem sind sie unempfindlich gegen Desinfektionsmittel. Trockenheit, direktes Sonnenlicht oder Urin töten sie ab.
Eine Hitzeeinwirkung von 55°C während 10 Minuten tötet die nur etwa 0.1 mm grossen Eier ab.
Eine solche Temperatur wird im Miststock, nicht aber in der Gülle erreicht.
Befall:
Dieser Wurm tritt meist nur bei Fohlen und Jährlingen auf.
Die Lunge des Pferdes wird von der Larve befallen, der ausgewachsene Wurm bevorzugt den Dünndarm.
Entwicklung:
Die geschlechtsreifen Spulwürmer legen im Dünndarm die Eier ab. Diese gelangen mit dem Kot ins Freie.
In 8 bis 15 Tagen entwickeln sich im Ei in der Außenwelt die infektionsfähigen Larven.
Nach der Aufnahme der Eier werden diese abgeschluckt.
Die aus den Eiern schlüpfenden Larven bohren sich durch die Darmwand und wandern auf dem Blut- und Lymphwege über die Leber in die Lunge, wo sie sich weiterentwickeln. Über Luftröhre, Rachen und Magen gelangen sie in den Dünndarm, wo sie nach insgesamt 6 bis 12 Wochen Entwicklung als erwachsene Würmer parasitieren und erneut mit der Eiablage beginnen.
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Symptome: Durchfall, Abmagerung, struppiges Haarkleid, Husten, Atembeschwerden, Lungenblutungen, Darmentzündungen.
Behandlung:
Pferde müssen regelmäßig entwurmt werden, wobei besonders Fohlen und Jährlinge nach einem genauen Entwurmungsplan zu behandeln sind.
Große Bedeutung kommt täglicher Kotentfernung und intensiver Stallreinigung zu.
Da Spulwurmeier sehr widerstandsfähig sind, muß deren Beseitigung im Stall mit Hilfe eines geeigneten Desinfektionsmittels oder eines Dampfstrahlgerätes durchgeführt werden.

Magendassel, Magenbremse (Gasterophilus)

Der Befall mit Magendasseln ist weit verbreitet; in manchen Gegenden ist jedes 2. Pferd befallen.
Wissenschaftlicher Name:
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Gasterophilus intestinalis
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Erscheinungsbild:
Die Magendassel schlüpft aus kleinen gelben Eiern. Die fertige Magendassel ist zwischen 8 und 18 mm groß und ist eine dicht behaarte, braune Fliege.
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Eier der Dasselfliege am Pferdebein
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Entwicklung:
In den Monaten Juni bis September legen die weiblichen Dasselfliegen ihre sehr widerstandsfähigen und mit einem besonderen Haftapparat versehenen Eier an den Haaren der Pferde ab.
Die daraus schlüpfenden Larven 1 dringen beim Belecken der befallenen Stellen in die Schleimhaut der Maulhöhle der Pferde ein.
Nach einer Häutung suchen die Larven II ihren eigentlichen Sitz im Magen auf, wo sie zur Larve III heranwachsen.
Die reifen Larven werden nach einem 8- bis 10monatigen Aufenthalt im Magen zum Beginn der warmen Jahreszeit schließlich mit dem Kot ausgeschieden.
Ihre Verpuppung findet dann in den oberen Schichten des Weidebodens statt.
Nach einer Puppenruhe von 3 bis 4 Wochen schlüpfen die Dasselfliegen und beginnen unmittelbar nach der Paarung mit der Eiablage. Die Fliegen besitzen keine Mundwerkzeuge zur Nahrungsaufnahme. Daher überleben sie höchstens 3 Wochen, in denen sie Eier ablegen.
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Symptome:
Es gibt eine ganze Reihe von Reaktionen auf diese Krankheit:
Magen-, Mundschleimhautentzündung , Geschwüre, Schluckbeschwerden, Entzündungen der Zunge, Magendurchbruch, Appetitlosigkeit, Kolik, Abmagerung, Durchfall
Behandlung:
Eine medikamentelle Abtötung der Larven im Verdauungstrakt der Pferde sollte bereits im Spätherbst erfolgen (Mitte November bis Mitte Dezember).
Damit werden nicht nur Schadwirkungen infolge Larvenbefall verhindert, sondern es wird auch der Entwicklungszyklus unterbrochen.
Es sollten alle Pferde eines Bestandes behandelt werden, um das Risiko einer Neuinfektion im folgenden Sommer deutlich zu reduzieren.
Als unterstützende Bekämpfungsmaßnahme wird empfohlen, die am Haarkleid der Pferde anhaftenden Eier zu entfernen.


Pfriemenschwanz-Madenwurm (Oxyuris equi.)

Ein Befall tritt besonders bei im Stall gehaltenen Pferden auf, da hier die äußeren Bedingungen für die Entwicklung und das Überleben der Parasiteneier günstiger sind als auf der Weide.
Die Larven des Pfriemenschwanzes parasitieren im Dickdarm. Zur Nahrungsaufnahme saugen sie einen Pfropf der Darmschleimhaut in ihre Mundhöhle. Hierdurch wird die Oberfläche der Dickdarmschleimhaut geschädigt.
Erscheinungsbild:
Länge der männlichen Würmer:
0,9 - 1,9 cm
Länge der weiblichen Würmer:
4 - 18 cm
Der Wurm besitzt ein pfriemenartiges Hinterende
Befall:
Der Pfriemenschwanzwurm oder auch Madenwurm setzt sich im Blind- und Dickdarm fest.
Er tritt meist in der Stallperiode auf und bevorzugt ältere Pferde.
Entwicklungszyklus:
Zur Eiablage wandern die Pfriemenschwanzweibchen aus dem Darm in die Analgegend aus und setzen dort mehrere tausend Eier in einer zähklebrigen Flüssigkeit ab (sog. "Eischnüre").
Danach kehren sie wieder in den Dickdarm zurück.
lnnerhalb einer Woche wächst im Ei die infektionsfähige Larve heran, die mit einer Eihülle in die Einstreu fällt.
Werden die Larven von den Pferden aufgenommen, dringen sie in die Schleimhaut von Blind- und Dickdarm ein und entwickeln sich dort innerhalb von 4 bis 5 Monaten zu geschlechtsreifen Würmern.
Die Männchen sterben unmittelbar nach der Begattung, die Weibchen nach erfolgter Eiablage und Rückkehr in den Enddarm ab.
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Symptome:
beschädigte Dickdarmschleimhaut, abgescheuerte Schweifrübe
Behandlung:
Die Pferde sind mit einem geeigneten Wurmmittel zu behandeln.
Eventuell auftretende schwerwiegende Hautveränderungen am After müssen zusätzlich vom Tierarzt versorgt werden.
Die Entfernung der Eischnüre durch Waschen der Analgegend mit Seifenwasser, das Vermeiden von Bodenfütterung und gute Stallhygiene tragen dazu bei, das lnfektionsrisiko gering zu halten.


Palisadenwurm (Endoparasit)

Kleiner Palisadenwurm
Die Gruppe der kleinen Strongyliden umfasst zahlreiche Arten.
Der Befall mit diesen Strongylidenarten ist eine typische Weideparasitose, das heißt, die Infektion erfolgt auf der Weide.
Gelegentlich sind aber auch Infektionen im Stall möglich. Die Ursachen für eine derartige Infektion sind in mit Larven behaftetem Grünfutter oder in der direkten Entwicklung einer Larve in der Tiefstreu von Laufställen zu suchen.
Die adulten kleinen Palisadenwürmer manifestieren sich nach erfolgter Infektion ausschliesslich im Dickdarm der Pferde.
Besonderheiten dieser Strongyliden sind:
Sie können als Larven oder Eier auf der Weide überwintern
Larven die in der zweiten Hälfte der Weideperiode aufgenommen werden überwintern als Ruhelarven im Pferd und entwickeln sich in der Regel zum Winterausgang zu geschlechtsreifen, eierausscheidenden Würmern.
Die Ruhelarven wiederstehen zahlreichen Wurmmitteln. Ihr Befall ist am lebenden Pferd nicht nachzuweisen
Die mengenmässige Eierausscheidung mit dem Pferdekot variiert im Verlauf der Weidesaison
Symptome:
Fressunlust
Lang anhaltender Durchfall
Gewichts- und Konditionsverlust
Struppiges Haarkleid
Insbesondere Fohlen zeigen deutliche weniger Temperament
Koliken
Fieber
Epileptiforme Anfälle
In schweren Fällen führt der Befall zum Tod
Bekämpfung:
Der Nachweis eines Befalls mit kleinen Strongyliden gelingt nur über eine mikroskopische Kotuntersuchung. Jedoch ist diese nicht immer sicher.
Absammeln des Kot von der Weide
Häufiger Weidewechsel oder gemischt Beweidung mit Kühen und/oder Schafen
Vorbeugender Präparateeinsatz zur Weidebehandlung
Vermeiden von Bodenfütterung
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Befall:
Die Wurmlarven dringen nach dem Abschlucken in die Wand des Dickdarms ein und reifen innerhalb von Knötchen in der Schleimhaut heran. Ist diese Entwicklung abgeschlossen, kehren die nun erwachsenen Würmer auf die Oberfläche der Schleimhaut zurück, heften sich dort fest und ernähren sich von Zellen der Schleimhaut.
Da hierbei auch Gefäße verletzt werden, können größere Blutverluste auftreten. Einige Arten der kleinen Strongyliden ernähren sich direkt durch Blutsaugen und verursachen dadurch zusätzlichen Blutverlust.
Da die Würmer ihre Saugstellen häufig wechseln, kann bei starkem Wurmbefall die Darmschleimhaut großflächig zerstört werden.
Verminderte Resorptionsleistung und Schleimhautgeschwüre mit bakterieller Besiedelung der zerstörten Schleimhaut sind die Folgen des Wurmbefalls. Je nach Befallsstärke sind Durchfall, Koliken, mangelnder Appetit, struppiges Haarkleid, Abmagerung und Leistungsminderung häufig zu beobachten. Fohlen zeigen deutlich weniger Temperament und bleiben im Wachstum zurück.
Nach der Paarung legen die weiblichen Würmer im Blind- und Dickdarm Eier ab, die mit dem Kot ins Freie gelangen.
Entwicklung:
Nach der Paarung legen die weiblichen Würmer im Blind- und Dickdarm Eier ab, die mit dem Kot ins Freie gelangen.
In den Eiern entwickeln sich Larven, die nach 2 Häutungen innerhalb von 6 bis 7 Tagen infektionsfähig werden. Diese Infektionslarven können im Freien monatelang überleben und sogar überwintern.
Sie kriechen an betauten oder regennassen Grashalmen (und auch an feuchten Stallwänden hoch) und werden beim Grasen oder Belecken aufgenommen.
Die Larven gelangen in den Blind- und Dickdarm und dringen dort in die Darmschleimhaut ein. Dort bilden sich Knötchen, in denen die Larven innerhalb von 6 bis 12 Wochen zu geschlechtsreifen Würmern heranwachsen. Nach Abschluß dieser Entwicklungsphase kehren die Würmer an die Schleimhautoberfläche des Darmes zurück.
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Behandlung:
Eine regelmäßige Entwurmung gemäß den Empfehlungen Ihres Tierarztes und allgemeine Hygienemaßnahmen, wie z. B. das tägliche Entfernen des Kotes aus den Boxen, regelmäßiges Wechseln der Einstreu, das Vermeiden von Bodenfütterung, sowie regelmäßiges Wechseln der Koppeln, begrenzen die Infektionsmöglichkeiten.