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                 Herpes



Info über Herpes – Erkrankungen bei Pferden

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Herpeserkrankung bei Pferden ist ziemlich ernsthaft. Neben Bläschenausschlag an den Geschlechtsorganen kann es zu Erkrankungen der Atemwege und zu Lähmungen kommen, bei trächtigen Stuten auch zum Virusabort.

 

 

 

Ein infiziertes Pferd leidet unter hohem Fieber und Nasenausfluss; der Ausfluss ist bei einer Sekundärinfektion eitrig und übelriechend.

 

 

 

Herpes ist ein äußerst, wie auch beim Menschen, unangenehmes Virus. Dieser Erreger hat eine besondere Vorliebe für Schleimhäute und Nervengewebe. Er verändert auch ständig sein Äußeres, ist in verschiedenen Typen vorhanden und daher für Antikörper nur schwer erkennbar.

 

 

 

Übersicht

 

1. Pferdeherpes bringt eine starke Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit mit sich, unter Umständen dauert es Monate, bis ein an Herpes erkranktes Tier wieder seinen ursprünglichen Leistungsstand erreicht hat.

 

 

 

2. Eine Behandlung ist möglich, erfordert aber eine Isolierung des erkrankten Tieres. Durch die Behandlung mit schleimlösenden Mitteln und Antibiotika wird die Genesung

 

unterstützt. Der Virus bleibt allerdings im Körper, und es kann bei einem schlechten Allgemeinzustand des Tieres immer wieder zum Ausbruch kommen.

 

 

 

3. Die Grundimmunisierung erfolgt durch zwei Impfungen, deren Abstand sich nach dem Mittel richtet. In der Regel erfolgt eine Auffrischungsimpfung alle sechs Monate, und Stuten werden während der Trächtigkeit zusätzlich geimpft.

 

 

 

4. Es kommt darauf an, welcher Impfstoff eingesetzt wird. In der Regel werden sogenannte inaktivierte Impfstoffe gegen das Equine Herpesvirus eingesetzt. Für all diese Impfstoffe gilt folgendes Impfschema: Geimpft werden können Fohlen ab einem Lebensalter von 5, besser 6 Monaten. Die Impfung setzt sich zusammen aus einer Grundimmunisierung mit insgesamt drei Impfungen und anschließenden Wiederholungsimpfungen. Bei der Grundimmunisierung werden zwei Impfungen im Abstand von 4 - 8 Wochen und eine dritte Impfung nach 6 Monaten durchgeführt. Die anschließenden Wiederholungsimpfungen müssen alle 6 Monate erfolgen.

 

 

 

5. Der Impfstoff sollte sowohl vor EHV-1 (Equines Herpesvirus Typ 1) als auch vor EHV-4 (Equines Herpesvirus Typ 4) schützen. Nur so kann ein umfassender Schutz gegen alle wesentlichen klinischen Erscheinungsformen der Equinen Herpesvirusinfektionen erwartet werden, vor allem aber, dass in konsequent geimpften Beständen die Menge frei zirkulierender Pferdeherpesviren reduziert wird.

 

 

 

6. Da ein Pferd mit Wurmbefall eventuell auf eine Impfung nur eingeschränkt reagiert und der Impfschutz damit nicht zuverlässig sein kann, ist es sinnvoll, ein Pferd etwa 14 Tage vor der Impfung zu entwurmen. Das Gleiche gilt für Pferde mit Eiweißmangel oder anderen Krankheiten: Erst sanieren, dann impfen.

 

 

 

7. Bei Anwendung jeder Art von derzeit im Handel befindlichen Impfstoffen kann keine Herpeserkrankung ausgelöst werden. Dagegen ist klar: Ein richtig geimpftes Pferd scheidet im Falle der Neuinfektion oder der Reaktivierung der latenten Infektion massiv weniger Viren aus als ein schlecht oder nicht geimpftes Tier, was letztlich den anderen Pferden im Stall zugute kommt. Umgekehrt gefährdet jedes schlecht oder nicht geimpfte Pferd, das jederzeit massiv Virus ausscheiden kann, die anderen Pferde des Bestandes, bei hohem Infektionsdruck sogar geimpfte Pferde. Der beste Schutz ist daher durch konsequente Impfung des gesamten Bestandes zu erwarten.

 

 

8. Die equinen Herpesviren, mit denen in Deutschland 80 % oder mehr Pferde infiziert sind, verweilen lebenslang im Körper eines Pferdes (sog. latente Infektion) und können auch bei Pferden ohne Krankheitsanzeichen jederzeit wieder aktiviert und damit krankmachend werden. Herpes ist somit eine ständige Gefahr für praktisch alle Pferde. Gerade im Alter lässt beim Pferd – ebenso wie beim Menschen – die erworbene Immunität nach und Infektionskrankheiten können die Folge sein. Diese alten Pferde werden dann auch gern zu Virusausscheidern und damit zu einer potentiellen Infektionsgefahr für andere Pferde. Eine Impfung ist daher in jedem Alter anzuraten. Negative Auswirkungen durch einen späten Impfbeginn sind nicht zu erwarten.

 

 

 

9. Im Gegensatz zu Infektionen mit Herpes simplex des Menschen (Lippenbläschen) sind herpesbedingte Bläschenbildungen der Maulschleimhaut beim Pferd nicht bekannt. Beim Pferd sind die möglichen Folgen einer Herpeserkrankung weitaus schlimmer: Erkrankungen der Atemwege ("Rhinopneumonitis"), Spätabort bei der Stute und zentralnervöse Erscheinungen (Lähmungen, "Parese-Paralyse-Syndrom"). Also: Nicht herpesbedingte Bläschen wird man auch durch die Impfung nicht beseitigen können.

 

 

 

10. Völlige Ruhigstellung nach einer Impfung ist nicht notwendig, leichte Arbeit oder Weidegang 2 - 3 Tage nach der Impfung sind zu empfehlen. Man sollte die Impfung jedoch nicht kurz vor Termine legen, an denen das Pferd Leistung bringen muss.

 

 

 

11. Es sind bei der Impfung gegen Herpes und/oder Influenza in keinem Stadium der Trächtigkeit negative Auswirkungen bekannt. Daher gibt es keinerlei Bedenken zum Einsatz während der Trächtigkeit, der ja direkt empfohlen wird . Zum einen, um dem heranwachsenden Embryo Schutz vor der Herpesinfektion zu geben, zum anderen, um dem neugeborenen Fohlen über die Kolostralantikörper der Stute seinen Immunschutz zu verleihen.

 

 

 

12. Prinzipiell sollten alle Pferde gegen beide Erregerarten schutzgeimpft werden. Es existiert ja auch die Möglichkeit, dass die Pferde nicht direkt nur von anderen Pferden angesteckt werden können, sondern z. B. auch von anderen Vektoren, wie Menschen, die den Erreger gelegentlich übertragen können.

 

 

 

13. Die Herpesviren spielen auch beim Pferd eine wichtige Rolle, da sie eine Vielzahl von Krankheiten verursachen können. Deswegen legen wir ja so großen Wert auf die korrekt durchgeführte Schutzimpfung auch gegen diese Viren. Sie sollten mit Ihrem Tierarzt darüber sprechen und dann von Anfang an ein entsprechendes Impfprogramm für Ihre Pferde fordern. Die Kontrolle darüber sollte dann – nach entsprechender Aufklärung – in jedem Falle beim Tierarzt bleiben.

 

 

 

Symptomatik

 

Unter Herpes versteht der Reiter im allgemeinen Erkrankungen, die durch Herpes-Viren hervorgerufen werden. Davon gibt es verschiedene. Gegen Viren helfen keine Antibiotika (die sind nur bei Bakterien wirksam). Man kann durch Impfungen vorbeugen, führende Herpesforscher meinen aber inzwischen, dass die Ergebnisse nur dann gut sind, wenn ein Fohlen schon möglichst früh damit geimpft wird und nicht schon von seiner evtl. latenten Mutter den Virus schon mitbekommen hat. Herpesviren treiben tief versteckt im Zellkern ihr Unwesen und werden dadurch vom Körper schlecht erkannt und die Abwehr dagegen fällt oft schwach aus. Auch die Reaktion auf Impfungen ist bei Herpesviren aus genannten Gründen schwach, so dass sie in kürzeren Abständen wiederholt werden müssen, als andere Impfungen, um wirklichen Schutz zu geben. Die Krankheits-Symptome reichen bei Herpes-bedingten Erkrankungen von "Schnupfen" zu chronischen Kehlkopfentzündungen zu Fohlen-Verlusten vor bzw. bald nach der Geburt zu Nerven-Entzündungen, die sich zu Lähmungen und sogar Todesfällen ausweiten können.

 

 

 

Meist beginnt die Herpes-Virusinfektion bei Pferden mit Fieber über 39 °C. Mehr oder weniger zeitgleich folgen respiratorische Symptome, wie wässriger Nasen-Augen-Ausfluss sowie gelegentlich Husten. Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung (3 - 4 Tage) treten dann die Symptome zutage, die durch die Schädigung des Rückenmarks bedingt sind. Sie zeigen sich durch Bewegungsstörungen oder Steifheit der Hinterhand, Sensibilitätsstörungen unterschiedlicher Muskelgruppen und Bewegungsunwilligkeit bis zur Bewegungsunfähigkeit. Hundesitzende Stellung gefolgt von Festliegen kann sich anschließen und bedeutet in der Regel das Ende des betroffenen Pferdes.

 

 

 

Häufig auftretende Erscheinungen sind: (meist chronische bzw. wiederkehrende) Kehlkopfentzündungen, bei ungenügend geimpften Zuchtstuten Tod des Fohlens vor/bald nach der Geburt, und - gerade bei Sportpferden leistungsmindernd und doch gelegentlich übersehen: Nervenentzündungen, die sich meist im Bereich der Hinterhand auswirken.

 

 

 

Weitere mögliche Anzeigen können Blasen-, Anus- und Penislähmung sein. Das Krankheitsbild ist unverwechselbar. Es wird verursacht durch Blutungen aus dem Nervengewebe versorgenden Blutgefäßsystem in die Nervensubstanz des Rückenmarks.

 

Selbstheilungsraten bis 50 % bei betroffenen Pferden, vor allem solange sie nur Koordinationsstörungen zeigen, wurden beobachtet.

 

Infizierte Pferde entwickeln sehr hohes Fieber und klaren Nasenausfluss in geringer Menge. Dieser Ausfluss wird schleimig-eitrig (dick, graugelb und stinkend), wenn eine

 

Sekundärinfektion hinzukommt. Die Leistungsfähigkeit wird stark beeinträchtigt, und es kann Monate dauern, bevor die ursprüngliche Fitness wieder hergestellt ist.

 

 

 

Alle befallene Tiere müssen sofort isoliert werden. Vollständige Stallruhe, gutes Futter und saubere Luft sollten selbstverständlich sein. Die Anwendung von Medikamenten, die den klebrig-klumpigen Schleim der Atemwege verflüssigen, kann die Erholung beschleunigen und ist in der Kombination mit Antibiotika dort angebracht, wo eine Sekundärinfektion vorhanden ist.

 

Eine besonders bösartige Variante ist die ZNS-Form genannte Version des EHV4, die wir in den letzten Jahren immer wieder ausbricht und geimpfte wie ungeimpfte Pferde gleichermaßen. Man hört und liest immer wieder, dass hiergegen keine der Impfungen hilft. Die Pferde entwickeln zuerst sehr hohen Fieber, dann geht es runter und nach 3-4 Tagen bekommen die Pferde schwerste Lähmungen. Das einzige, was hier noch hilft, sind Aciclovir-Infusionen.

 

 

 

Die ganz akuten Virusausbrüche beginnen oft mit einem Anschwellen der Hinterbeine, also wenn dies in Sicht, dann handeln. Meistens hat man aber schon länger die spezifischen Probleme, bevor man überhaupt auf die Idee kommt, das es Herpes sein könnte.

 

 

 

Wenn sich eine Krankheit rasch und seuchenhaft ausbreitet, ist es mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht Herpes. Dieses Virus wird eher durch direkten Kontakt von Pferdenase zu Pferdenase übertragen, 'schleicht' sozusagen langsam durch die Bestände, wobei zwar viele chronisch erkrankte Pferde übrigbleiben, manche dann einige Zeit später durch sensibilisierte Schleimhäute zum Allergiker werden, aber viele auch gar nicht sichtbar/ merkbar erkranken. Virusstämme mit erhöhter Virulenz mögen dann in Einzelfällen schon gehäuft zu neurologischen Symptomen führen.

 

Gerade dadurch kann es akut zu lebensbedrohlichen Lähmungen und in der Folge auch zu Todesfällen kommen. Pferde mit intaktem Immunsystem, bei denen die letzte spezifische Impfung erst Wochen bis wenige (3-4) Monate her ist, sollten einigermaßen geschützt sein. Eine kurzfristige zusätzliche immunstimulierende Behandlung hilft ihnen zusätzlich.

 

Wiederholte serologische (Blut-) Untersuchungen und allenfalls die pathologischen Befunde von eingegangenen Tieren oder abortierten Föten helfen dem zuständigen Tierarzt, herauszufinden, um welchen Krankheitserreger es sich jeweils gehandelt haben kann." Mit Herpesinfektionen geht oft eine Bläschenbildung am Kehlkopf einher und ein Hustenreiz, der sich durch Druck auf diesen auslösen lässt.

 

 

 

Impfungen

 

Vermutlich gehören die Mehrzahl dieser Impfgeschädigten zu den latenten Herpesträgern, von denen es nach Einschätzung aller Experten bis zu 80 % Betroffene geben soll. Meistens wissen die Besitzer gar nichts davon, haben nur ein Pferd, was evtl. chron. Staubhusten, Kehlkopfhusten, Empfindlichkeiten im Fellwechsel etc. hat. Wenn diese Pferde aufgrund eines vielleicht nicht ganz gesunden Immunsystems mit einer kombinierten Influenza/Herpes-Impfung überfordert werden, kann es passieren, dass dadurch der Virus erst richtig ausbricht - und dann glaubt niemand an eine Herpesinfektion, da diese Pferde doch alle geimpft sind und die Symptome schwächer und auch anders sein können. So hat z.B. ein Pferd auf einmal einen Anfall bekommen, der aussah, als hätte es eine akute Schlundverstopfung. Der eilends herbeigerufene TA konnte das aber definitiv ausschließen und der Herpestiter dann ergab positiv auf EHV4.

 

Wegen der Meisterschaft der Herpesviren im "Verstecken" führt ein Kontakt mit ihnen oft dazu, dass ein Pferd zum chronisch (andauernd) befallenen "Träger" wird. Es ist dabei nicht dauernd krank, sondern nur zeitweise tauchen Symptome auf, meist in Zeiten mit besonderem Stress für das Pferd. eine Herpes-Infektion kann sich auf vielerlei Arten zeigen, es muss nicht gleich mit schweren Symptomen wie hohem Fieber und Schwäche einhergehen. Eine Herpes-Infektion kann sich z.B. auch nur in Rückenverspannungen, Koordinationsstörungen, Augenproblemen/Entzündungen, Reizungen im Atemwegsbereich (z.B. Kehlkopf) äußern. Viele Pferde sind ja latente Herpes-Träger, d.h. sie tragen das Herpes-Virus in sich, zeigen aber keine Symptome, weil das Virus nicht aktiv ist bzw. vom Organismus/Immunsystem in Schach gehalten wird. Besondere Stress-Situationen können aber dazu führen, dass das Virus aktiv wird und sich diverseSymptome zeigen. Für eine chronische Herpesinfektion wäre typisch, dass sie sich bei jedem Umweltstress manifestiert - und das könnte hier der Grund für die wiederholten Verschlechterungen sein.

 

 

 

Auch Herpes-Impfungen machen ein solches Pferd nicht mehr virusfrei, sie können bei richtiger Gabe zusätzlicher Medikamente durch den Tierarzt oder besser durch die Alternativ-Medizin der Homöopathie und THP nur helfen, es über längere Zeiträume frei von Krankheits-Anzeichen zu halten, es wird dann auch keine Viren auf andere Pferdeweiter übertragen.

Aber Achtung:

Kommt ein latenter Herpesträger bzw.  kommt ein Pferd, dass schon einmal einen Herpes- Impfschaden durchgemacht hat, mit einem frisch herpes-geimpften Kontaktpferd zusammen, kann es sich wieder neu anstecken! Aus dem Kreislauf kommt man dann gar nicht wieder heraus, es hilft nur, sich eine Unterkunft zu suchen, wo es nicht mehr mit Impfkandidaten Kontakt hat, das ist aber sehr schwer. Helfen können da evtl. gezielte Abwehrmaßnahmen und Immunstärkungen, wenn man weiß, dass ein Nachbar wieder mal geimpft werden soll. Es können aber genauso gut dadurch katastrophale Impfschäden entstehen, wenn man auf einen schlummernden Virus draufimpft. Vergleichbar ist das "Schlummern" und Wiederauftauchen des Herpesvirus mit dem Auftreten von sogenannten Fieberblasen beim Menschen, diese werden ebenfalls durch (andere, menschen-spezifische) Herpesviren hervorgerufen. Auch den hat man "immer", wenn auch nur bei extremer Immunschwäche so heftig wie beim ersten Mal. Bei Pferden sind chronische Formen oft dadurch gekennzeichnet, dass Pferde immer wieder unter Kehlkopf-Reizungen zu leiden haben oder immer wieder Hinterhandschwäche-Symptome entwickeln, durch eine "Hexenschussartige" Nervenentzündung im Kruppenbereich.

 

Manche Pferde haben bereits seit ihrer Fohlenzeit Herpes - und behalten diese chronische Infektion auch meist Lebenslang - trotz nachträglicher Impfung.

 

 

 

Herpes-Viren verstecken sich besonders tief im Inneren der Körperzellen und sind dadurch für das Immunsystem "gut getarnt". Deshalb schützt eine einmal jährliche Impfung nicht genügend, zweimalige Auffrischung pro Jahr ist zum zeitgerechten Aufwecken der Immunität wichtig. Wenn man das einmal versäumt, muss erneut grundimmunisiert werden! Zuchtstuten sollten noch häufiger geimpft werden - was den Kreis schließt: da dies oft nicht geschieht, bekommen viele Fohlen Herpes bereits von der Mutter mit.

 

Durch wiederholte Serum-Untersuchungen lässt sich feststellen, ob das eigene Pferd bereits Herpes-Träger ist, bzw. sich beim Nachbarn in dessen Akutphase bereits angesteckt hat - Herpes überträgt sich langsam im Stall - eher durch direktes Beschnuppern oder Anschnauben (Grippe fliegt dagegen über hunderte von Metern).

 

Anderseits dauern solche Untersuchungen lange (man kann sie auch noch beim geimpften Pferd machen, wenn man die Probennahme passend in die Impfintervalle hineinbastelt und evt. leichteste Hinweise auf Virusvermehrung berücksichtigt usw. ist ziemlich kompliziert, wenn man wirklich etwas herausfinden will Dieses Virus wird durch direkten Kontakt von Pferdenase zu Pferdenase übertragen, 'schleicht' sozusagen langsam durch die Bestände, wobei zwar viele chronisch erkrankte Pferde übrigbleiben, manche dann einige Zeit später durch sensibilisierte Schleimhäute zum Allergiker werden, aber viele auch gar nicht sichtbar/ merkbar erkranken.

 

Virusstämme mit erhöhter Virulenz mögen dann schon gehäuft zu neurologischen Symptomen führen. Gerade dadurch kann es akut zu lebensbedrohlichen Lähmungen und in der Folge auch zu Todesfällen kommen. Verhindern kann man das durch ständigen guten Impfschutz der Nachbarn.

 

 

 

Equines Herpesvirus Typ 3 (EHV-3)

 

Deckexanthem (sog. Bläschenausschlag) Es gibt zur Zeit keinen Herpesimpfstoff, der gegen EHV 3 wirkt.

 

 

 

1. EHV1 = equines Herpesvirus Typ 1 Stutenabort Rhinopneumonitis neurologische Ausfälle

 

 

 

2. EHV 2 = equines Herpesvirus Typ 2 Befall der Augen, Hornhaut- und Bindehautentzündung (equines Zytomegalievirus)

 

 

 

3. EHV 3 = equines Herpesvirus Typ 3 Deckexanthem, Koitalexanthem

 

 

 

4. EHV 4 = equines Herpesvirus Typ 4 Erkrankungen der Atemwege, Befall des Nasen- u. Rachenraumes Nervenschädigungen, neurologische Ausfälle z.B. ataxieähnliche Symptome Kehlkopfhusten, wäßricher Nasenausfluss

 

 

 

5. EHV 5= equines Herpesvirus Typ 5 wahrscheinlich auch Auge wie Typ 2 Erkranken trotz Impfung

 

 

Bei Herpesviren gibt es chronische Virusträger - die oft bereits als Fohlen von der Mutterstute infiziert wurden. Diese beginnen oft dann erneut mit der Ausscheidung ansteckungsfähiger Viren, wenn sie unvorbereitet Stress ausgesetzt werden - auf Turnieren, Kursen mit vermehrter Belastung usw. . Auch eine Impfung bedeutet einen gewissen Stress, insbesondere bei einem nicht so gut gehaltenen z.B. stärker verwurmten oder nicht fitten oder schmerzbelasteten Pferd. So kann es dazu kommen,dass gerade die Impfung, die eigentlich davor schützen sollte, zu einem Aufflammen der chronischen Infektion führen könnte.

 

 

 

Nicht der Impfvirus wird allerdings dann hier 'ausgeschieden' oder wirkt gar ansteckend, sondern diese Pferde sind - infolge vorheriger Ansteckung in einer 'ungeimpften', ungeschützten Phase ihres Lebens - bereits seit längerem Virusträger. Dieser Virus überlebt in ihnen leider häufig noch trotz regelmäßiger Impfung, da Herpesviren sich als DNA-Viren im Zellinneren vor den üblichen Abwehrmaßnahmen des Immunsystems verstecken können und damit schwer wieder auszurotten sind... Sie sind schlecht immunogen, wie der Fachausdruck dafür lautet.

 

Bei solchen Tieren wird man vor jeder Folge-Impfung (auch gegen andere Krankheiten!)eine Immunstimulation zusätzlich verabreichen und bei ihnen ständig auf einen sehr guten Allgemeinzustand Wert legen, damit es zu keinem erneuten Aufflammen der Virusvermehrung kommen kann. Auch anderen Stress wird man ihnen, so gut es geht, zuersparen versuchen bzw. rechtzeitig parallel dazu etwas zur Anregung ihres Immunsystems tun.

 

Die regelmäßige Impfung schützt solche chronisch kranken Tiere und ihre Stallnachbarn insoweit, dass es dadurch auch bei ihnen seltener zum Ausbruch stärkerer Symptome und auch kaum mehr zur Virusausscheidung kommt.

 

Ist der Virus einmal ausgebrochen, sollte man das Pferd nicht mehr Herpes impfen. Es passiert dann sogar, dass der Virus schon wieder aktiviert wird, nur von ein Nachbar- /Kontaktpferd herpesgeimpft wird. Solche Pferde sollte man möglichst gut von den anderen frisch geimpften isolieren.

 

 

 

Eine Impfung kann nur schützen, wenn ausreichend Antikörper gebildet werden.

 

 

 

Und das ist nicht der Fall:

 

 

bei Tieren in der Inkubationszeit einer Infektionskrankheit (durch Untersuchung nicht festzustellen) bei chronisch oder akut kranken Tieren, bei Jungtieren, solange sie noch mütterliche Antikörper im Blut haben (Zeitspanne ist individuell unterschiedlich je nach Erreger und Tierart)

 

in Stresssituationen, in denen das Immunsystem anderweitig beschäftigt ist, z.B. bei Parasitenbefall, nach Operationen, in der Rekonvaleszenz, beim Absetzen. nach vorangegangener Cortisonbehandlung, in hohem Alter bei Mangelernährung.

 

Um einen optimalen Impfschutz aufzubauen, ist es sinnvoll, immer nur gegen einen Erreger auf ein Mal zu impfen. Mehrfachimpfungen sind zwar zeit- und kostensparend, überfordern das Immunsystem aber. Das Immunsystem muss immerhin gleichzeitig auf verschiedene Krankheitserreger mit Antikörperbildung reagieren. Dass das Ausmaß der Antikörperbildung dabei im Einzelfall nicht unbedingt optimal ausfällt, ist verständlich.

 

 KEINE Impfung bietet einen absoluten Schutz.

 

Selbst im günstigsten Fall bildet sich bei einwandfreier Impfung nur ein 95% iger Schutz aus, in weniger günstigen Fällen bauen nur 65 % der Impflinge einen belastbaren Impfschutz auf. Je nach Impfung (bzw. Erreger) ist das Ergebnis sogar noch schlechter.

 

Mit Impfungen werden große Teile der Mensch- und Tierpopulationen ohne Rücksicht auf individuelle Unterschiede behandelt. Die Reaktion auf eine Impfung hängt aber von der individuellen Empfänglichkeit ab. Je nach Verfassung des Impflings sind im Prinzip zwei Reaktionen möglich:

 

 

 

Die Impfung erzeugt keine Reaktion.

 

In diesem Fall ist der Organismus entweder sehr gesund oder konstitutionell geschwächt. In beiden Fällen bestünde auch im Falle einer Epidemie keine Ansteckungsgefahr, da der Organismus nicht empfänglich für die Krankheit ist.

 

Eine Reaktion ist ein Zeichen dafür, dass sich der Körper mit dem krankmachenden Einfluss des Impfstoffs auseinandersetzt. Die Reaktion kann leicht sein, es kann eine starke Reaktion mit Fieber und anderen Symptomen auftreten oder es kann eine sehr starke Reaktion mit Komplikationen auftreten z.. Lähmungen, Meningitis etc.

 

Die leichte Reaktion bedeutet, dass der Körper empfänglich ist für die Krankheit, gegen die geimpft wurde. Sie bedeutet aber auch, dass der Abwehrmechanismus zu schwach ist, um die Wirkung des Impfstoffes völlig aufzuheben.

 

Der krankmachende Einfluss bleibt im Körper bestehen und kann u.U. die Reaktionslage nachhaltig verändern. Derartige leichte Reaktionen findet man bei chronisch kranken Individuen. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich langfristig durch die Impfungen. Deutliche Impfreaktionen zeigen an, dass der Abwehrmechanismus stärker ist und den krankmachenden Einfluss des Impfstoffes möglicherweise erfolgreich bekämpfen kann (bei jüngeren Individuen, deren Abwehrsystem noch nicht geschwächt wurde). Nach einer solchen Reaktion besteht ein mehr oder weniger lang anhaltender Impfschutz gegen die Krankheit.

 

Die Betroffenen sind empfänglich für die Krankheit und für den krankmachenden Reiz des Impfstoffes. Wenn sie rechtzeitig geimpft werden, werden sie nicht erkranken, solange sich der Körper mit der Impfkrankheit auseinandersetzt (solange Impftiter besteht).

 

Auch im Falle einer sehr starken Reaktion mit Komplikationen ist der Organismus empfänglich für die Krankheit.

 

Der Abwehrmechanismus ist aber zu schwach, um den krankmachenden Reiz des Impfstoffes zu bekämpfen und eine schwere Erkrankung entsteht. Wenn der Patient überlebt, ist seine Gesundheit nachhaltig geschädigt. Das sind die Fälle, in denen sich eine chronische Erkrankung bis zum Zeitpunkt der Impfung zurückverfolgen lässt.

 

Im Falle einer Epidemie hätte derjenige die gleichen Komplikationen erlitten. Nur wäre es unter Umständen nie zu einem Kontakt mit der Erreger und damit zur Infektion gekommen Welche Pferde kann ihre schon bestehende Impfung schützen?

 

Um wirksam zu schützen, muss sie alle 6 Monate mindestens durchgehend von der Fohlenzeit an wiederholt worden sein und zwar immer nur dann, wenn das Immunsystem ganz fit war.

 

Selbst dann kann ein Pferd den Virus noch in sich tragen und zwar dann, wenn seine Mutterstute nicht auch bereits so oder in noch engerem Abstand (alle 4 Monate für Zuchttiere eigentlich empfohlen) versorgt wurde - lebenslang....

 

Bei anderem Impfschema oder ungenügendem Schutz der Mutterstute entstehen oft Herpesträger, die die Infektion schlummernd von klein auf mit sich tragen, woran auch nachträgliche Impfungen leider kaum mehr etwas ändern können.

 

Trotzdem kann diese Pferde die Stimulation der spezifischen Herpesabwehr durch eine Impfung nützen, wenn diese nur nach vorheriger Immunstimulation und nur bei bester Gesundheit in einer sonst absolut stressfreier Phase gemacht wird.

 

Das macht das Impfen (jeder Art von Impfung) bei ihnen oft recht kompliziert!

 

Bei solchen Träger-Pferden kann jeder Stress, jede Schwäche im Immunsystem zu einem - allerdings meist nur mehr etwas schwächeren, harmloseren - Wiederaufflammen der

 

Erkrankung führen. Hier kommt es dann oft nicht mehr zu respiratorischen Symptomen (Husten), sondern zu den bekannten und gefürchteten Nervenentzündungen usw.

 

Wie erkennt man ein Wiederaufflammen?

 

Den aktivierten Virus kennt man u.a. am empfindlich werden des/der Akupunkturpunktes dafür und evt. an ein wenig glasigem Nasenausfluss für wenige Tage oder

 

Kehlkopfentzündung bzw. Kehlkopfhusten und Ischiasnerv-Entzündungen besonders linksseitig gehören zu den häufigsten Symptomen bei solchen Erkrankungen.

 

Die Symptome eines Infektionsaufflammens können aber auch bei chronischen Virusträgern ganz unauffällig: ein wenig müde, zwei drei Tage lang ein klarer Nasenausfluss in geringer Menge, das kann schon alles sein. Da ihr Immunsystem diese Infektion schon kennt, ist diese Phase bei solchen Pferden meist recht rasch wieder vorbei.

 

 Mit dem Lippen-Herpes beim Menschen hat diese Infektion wenig gemeinsam. Eine Herpes-Infektion kann Pferde auf verschiedene Art und Weise krank machen. Am häufigsten verursacht sie Rhinopneumonitis, eine Atemwegserkrankung, so ähnlich wie die Influenza. Die Symptome: wässrig-klarer Nasen- und Augenausfluss, der später eitrig wird und sich gelblich färbt, angeschwollene Lymphknoten am Unterkiefer, erhöhte Temperatur, feuchter Husten, der sich meist nur bei Belastung zeigt.

 

Zudem können Herpes-Viren Fehlgeburten bei trächtigen Stuten auslösen. Dies ist besonders tückisch, da die Stuten meistens gesund erscheinen. Weitere mögliche Anzeigen können Blasen-, Anus- und Penislähmung sein. Die Pferde in Schleswig-Holstein zeigten Lähmungen der Blase. Ein solcher Krankheitsverlauf deutet darauf hin, dass das Nervensystem von dem Virus betroffen ist. Die Auslöser dieser Krankheit, die Herpes- Viren, sind auf der ganzen Welt verbreitet und können verschiedene Formen annehmen.

 

Sie dringen meistens durch eine Tröpfcheninfektion, die nur bei engem Kontakt zwischen Pferden möglich ist, in den Körper über die Atemwege ein.

 

 

 

Wie kann die Krankheit durch den TA behandelt werden?

 

Alle kranken Tiere müssen von den anderen Pferden getrennt werden. Aus krankheitsverdächtigen Beständen sollten zumindest eine Woche lang keine Pferde den Bestand verlassen. Der Tierarzt verordnet meist ein fiebersenkendes Mittel und beugt mit Antibiotika bakteriellen sekundärinfektionen vor. Schleimlösende Mittel können sie

 

Atmung erleichtern. Die kranken Pferde brauchen viel Ruhe, saubere Luft und gutes Futter, um zu regenerieren. Nach zwei bis drei Wochen ist der akute Zustand des Infektion behoben. Danach sollte das Pferd drei bis vier Wochen weiter geschont werden, damit sich das Immunsystem wieder stabilisieren kann.

 

 

 

Zusatzmöglichkeiten

 

· Immunstimulierende Medikamente Lysin zur Unterdrückung der Virusvermehrung zufüttern

 

· Die Ernährung kann das Wachstum des Virus merklich beeinflussen. Eine gesunde Ernährung, die reich an allen essentiellen Nährstoffen und arm an raffinierten Zuckerarten und tierischen Fetten ist, kann eine optimale Immunfunktion erhalten

 

· Besonders wichtig ist die Versorgung mit zwei bestimmten Aminosäuren: Arginin in großen Mengen unterstützt das Wachstum des Virus (das Virus ist bei seiner Vermehrung

 

auf regelmäßige Argininzufuhr angewiesen). Die Aufnahme von Lysin in grossen Mengen hemmt hingegen das Viruswachstum (hauptsächlich, indem sie die Argininmenge verringert, die dem Virus zugänglich ist). Eine lysinreiche und gleichzeitig argininarme Ernährung kann eine wirksame Behandlung von Herpes sein, und die Anzahl und den

 

Schweregrad der Rückfälle mindern. Lysin verhindert, das der Virus in die Zelle eindringen kann Lysin ist Antagonist zu Arginin, das wiederum essentiell für Herpes-Viren ist.

 

Aciclovir (Zovirax® oder Virzin) Zovirax bzw. Virzin ist das Mittel Aciclovir, das auch beim menschlichen Herpes gegeben wird und das auf die DNA des Virus wirkt und einen Kettenabruch und Inaktivierung des Virus bewirkt.

 

Es wirkt nur bei sich gerade vermehrenden Viren und nicht bei latenten Infektionen: Bei latenten Infektionen, also bei Viren, die sich in Bezug auf ihre Vermehrung in einer

 

Ruhephase befinden, hat Aciclovir keine Wirksamkeit. Außerdem hat Aciclovir keinen Einfluss auf eventuell auftretende Rezidive.

 

Bei Rezidiven handelt es sich um wieder vorkommende Infektionen mit dem selben Erreger. Da die Herpesviren nach der akuten Infektion in der Regel als latente Infektion im Körper verbleiben, treten Rezidive bei Herpesinfektionen häufig auf. Bei Rezidiven handelt es sich um wieder vorkommende Infektionen mit dem selben Erreger. Da die Herpesviren nach der akuten Infektion in der Regel als latente Infektion im Körper verbleiben, treten Rezidive bei Herpesinfektionen häufig auf.

 

Schwarzkümmelöl für das Immunsystem:

 

 

 

Mit über 100 hochwirksamen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen wie: Vitamin BKomplex, Vitamin A, D, E, Zink, Selen, Magnesium, Biotin, Folsäure und vor allem mehrfach ungesättigten Fettsäuren, ist Schwarzkümmel unentbehrlich für unser Immunsystem.

 

Für eine gute Mineral- und Vitaminversorgung sorgen. Keine Fertigfutter einsetzen, da diese durch Melasse etc. den Stoffwechsel belasten. Hafer und ein hochwertiges Mineralfutter.

 

 

 

Zur Immunstärkung:

 

Engystol oder Echinacea compositum Ist ein homöopathisches Therapeutikum, was speziell die Abwehrkräfte stärkt.

 

Zur Immunstärkung drei mal pro Woche zu verabreichen. In der akuten Phase verhindert es das Andocken des Virus in die Zelle. Viruvetsan

 

Ebenfalls während der angespannten Situation.

 

Coenzym Compositum

 

Als Virus - Ausleitungs – Therapie eigenet sich z.B. eine Eigenblutbehandlung oder eine Nosodentherapie. Die Wirkung der Nosoden besteht in der Entgiftung und Ausscheidung der Toxine von akuten, chronischen bzw. überstandenen Krankheiten.

 

Schüßler - Salz - Therapie sowie auch eine abgestimmte Phytotherapie eignen sich als Behandlung je nach Symptomatik

 

Thuja als Prophylaxe gegen Impfschäden.

 

 

 

Welche Vorbeugung gibt es?

 

Die beste Vorbeugung ist immer noch die Impfung, am besten mit kombinierten Impfstoffen wie „ResequinNN plus“. Allerdings sind Impfungen kein absoluter Schutz. Die Krankheit kann dennoch ausbrechen, nur dann in nicht so starker Form. Allerdings könne es nach Absprache mit dem Tierarzt sinnvoll sein, bei gesunden Beständen, eine vorgezogene Auffrischungsimpfung oder eine Grundimmunisierung durchzuführen.

 

Es gibt viele Pferde, die den Virus latent in sich tragen. In solchen Fällen kann eine Impfung allerdings auch Risiken in sich bergen. Dann kann es passieren, dass dieser„schlummernde Virus“ durch die Impfung aktiviert wird.

 

Wer den Verdacht hat, dass sein Pferd latent infiziert ist, kann vor einer Behandlung eine Blutuntersuchung (Herpestiter) durchführen lassen, manche machen das auch über das Einschicken von Nasensekret an ein dafür gut ausgerüstetes Labor.

 

Es ist riskant, in eine vielleicht bereits beginnende Infektion hineinzuimpfen - und ausschließen wird man das kaum mehr bei irgend einem Pferd können, wenn ein Pferd im Stall erkrankt ist.

 

Den Pferden, wo eine Auffrischungs-Impfung ins Haus steht und wo bisher keine Erkrankung dieser Art bekannt ist, vor dieser Impfung - wenn der TA den empfiehlt, sie noch durchführen zu lassen, zusätzlich ein Immunstimulans verabreichen zu lassen, wäre günstig. Bei Herpes ist es besonders wichtig, die Pferde vor und nach der Impfung sehr zu schonen. Auch darauf wird man achten.

 

Den Kontakttieren Immunstimulans verabreichen zu lassen und sie jede zweite Woche für 4-5 Tage mit einem immunstimulierenden Mittel, z.B. einem Echinaceapräparat zu versorgen bzw. dieses bei Verdacht einer Erkrankung ebenso lange zu machen, zusätzlich zu den Massnahmen des Tierarztes, unabhängig von ihrem Impfstatus, ist meist günstig.

 

Bei noch nicht gegen Herpes grundimmunisierte Tiere wird es schwierig! Sie wären erst nach der zweiten Impfung dann für einige Monate gut geschützt.

 

Unangenehm würde es, wenn sie sich schon angesteckt hätten oder bereits Herpesträger wären und ein Aufflammen der Infektion zu befürchten wäre: da kann eine Impfung (mit egal welchem Impfstoff und wogegen) eine Belastung bedeuten, die Nachteile für sie bringt. Anderseits können sie dazu beitragen, dass die Infektion weiter durch den Stall zieht - hier wird man sich mit dem Stalltierarzt ganz genau besprechen müssen, was im Einzelfall das Beste ist!

 

Auch alle nicht ausreichend gegen Herpes geschützten noch nicht infizierten Tiere (dazu kommt es bei schlechter Immunlage zum Zeitpunkt der Impfung bzw. bei zu großem Abstand zwischen den Impfungen) können sich schließlich anstecken. Auch Herpesträger können reagieren: bei diesen führt eine erneute Konfrontation mit dem Virus zumindest zu einer 'Boosterung' der Immunität, sie können leicht erkranken - behandeln wird man sie oft auch über Immunstimulation, gute Vitamin- und Spurenelementversorgung und Schonung. Impfungen wird man ihnen in solchen Situationen nur mehr in besonderen Fällen zumuten.

 

Die Alternative zur vorbeugenden Impfung/Auffrischung der Impfung wäre eigentlich eine massive Immunstimulation während der Zeit des erhöhten Infektionsdrucks. diese hilft allerdings immer nur kurzfristig, durch den schleichenden, langwährenden Ansteckungsverlauf wird das aber eigentlich über längere Zeit notwendig.

 

Nützlich ist: die Pferde in den nächsten Wochen und Monaten Spurenelement-mässig alle sehr gut zu versorgen.

 

 

Zusatzinfo zu Herpes-Virus-Infektionen

 

Es ist davon ausgehen, dass ein großer Teil der Pferde Herpes-Virusträger ist, ohne erkrankt zu sein. Aus diesem Grund kann es bei diesen Pferden unter Stresssituationen zum Ausbruch der Erkrankung kommen. Für die anderen Pferde des Bestandes steigt dadurch der Infektionsdruck.

 

Als gefährdeter Betrieb kann ein solcher angesehen werden, indem die Erkrankung ausgebrochen ist, oder einen Betrieb, in den Pferde aus einem Bestand mit manifesten Erkrankungen verbracht worden sind. Weil es sich bei Herpes-Virus-Infektionen der Pferde nicht um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt, gibt es auch keine besonderen veterinärpolizeilichen Maßnahmen.

 

Daher ist in diesem Sinne eine „gefährdete Region“ nicht definiert.

 

 


 

 

 

Das Herpesvirus tritt in verschiedenen Formen auf: Für die Präventive von Bedeutung ist das EHV-1- und das EHV-4-Virus:

 

EHV-1 ist verantwortlich für:

 

1. Atemwegserkrankungen: Fieber, klarer Nasenausfluß sowie Gefahr der Lungenentzündung mit sekundären bakteriellen Infektionen (gelber bis grünlicher Ausfluss)

 

2. Aborte/lebensschwache Fohlen

 

3. Nervenerkrankungen (Enzephalomyelitis): klinische Erscheinungen sind recht unterschiedlich von milder Bewegungsstörung (Ataxie) bis zur Lähmung mit Todesfolge

 

EHV-4 ist verantwortlich für: Atemwegserkrankungen, jedoch im allgemeinen milder als EHV-1 und auf den oberen Respirationstrakt beschränkt.

 

Sowohl EHV-1 als auch EHV-4 verstecken sich nach der Erstinfektion lebenslang im Körper und können bei einer Schwächung des Immunsystems oder während anderer Krankheiten wieder zum Vorschein kommen. Man muss davon ausgehen, dass in jedem Bestand Herpeserreger lauern.

 

Die Übertragung erfolgt als Tröpfcheninfektion bzw. bei Aborten auch über Fruchtwasser und Nachgeburt. Als Virusreservoire werden nicht sichtbar infizierte Pferde verantwortlich gemacht.

 

Durch die Impfung werden die Viren besonders während Stresssituationen in Schach gehalten und können dadurch nicht so leicht zur Erkrankung führen. Die Risiken einer klinischen Erkrankung werden zumindest sehr stark gemindert.

 

 

 

Impfschema

 Erstimpfung

2. Impfung je nach Impfstoff nach 1- 2 Monaten

 

Wiederholungsimpfungen alle 6 Monate Eine Erstimpfung erfolgt im Alter von 5-6 Monaten. Bei starkem Infektionsdruck kann ab dem dritten Monat geimpft werden.

 

Zur Verhütung eines Abortes werden trächtige Stuten im 5., 7. und 9. Monat geimpft. Relevanz: Zum Schutz der eigenen aber auch der anderen Pferde des Bestandes sehr empfehlenswert.

 

 

 

 Schwer kranke Pferde, die auf Borna getestet wurden, zeigten einen aktiven Bornavirus an. Wichtig ist zu beachten, dass bei den ersten Anzeichen wie hohes Fieber, Nasenausfluss, Husten, Apathie, nicht fressen und trinken sofort mit Aciclovir per Infusion innerhalb der ersten 72 Std. behandelt werden muss, sonst haben die erkrankten Pferde bei diesem Virus keine Überlebenschance

 

Diese Beschreibungen gelten für die neu aufgetretenen schweren Fälle in BW und S-H: 1- 3 Tage sehr hohes Fieber, Nasenausfluss, Bindehautentzündung,evtl. dicke Hinterbeine, dann kann das Fieber runtergehen und ab 3.4. Tag folgen schwere bis schwerste Lähmungen des Rückenmarks, im Bewegungsablauf und ganz oft Blasenlähmungen und Lähmungen von After/Schweif bis hin zum Tod, wenn ganz schlimm kommt.

 

Nach Aussage vieler Besitzer waren die Pferde in der Regel k o r r e k t geimpft! Als einziges Mittel hilft hier nur noch Aciclovir als Infusion.

 

 

 

Eine Herpes-Infektion kann sich auf vielerlei Arten zeigen, es muss nicht gleich mit schweren Symptomen wie hohem Fieber und Schwäche einhergehen. Eine Herpes- Infektion kann sich z.B. auch nur in Rückenverspannungen, Koordinationsstörungen, Augenproblemen/entzündungen, Reizungen im Atemwegsbereich (z.B. Kehlkopf) etc äußern."

 

Herpes wirkt sich in der überwiegenden Zahl der Fälle auf die linke Hinterhand aus. Ein nach außen Führen des Beines gehört nicht zu den dafür typischen Symptomen, ebenso wenig das für Arthrosen aller Art typische Einlaufen nach einiger Zeit der Bewegung.

 


 
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