Gelenksgallen
Gelenkhydrops (Galle)
Eine Galle ist eine, nach Entzündungen verbleibende oder auf nicht entzündlicherer Grundlage entstandene, stärkere Gelenkfüllung.
Als Ursachen der Gallen werden allgemeine Überlastung, Ernährungsschäden und Stellungsanomalien genannt.
Entzündliche Erscheinungen sind bei Auftreten der Gallen meist nicht oder nicht mehr vorhanden und das Pferd lahmt nicht.
Die Gelenkkapsel ist übermäßig mit Flüssigkeit gefüllt. Das Leiden tritt hauptsächlich am Sprunggelenk, Fesselgelenk und Kniescheibengelenk auf.
Da kleine Knochen- oder Knorpelabsplitterungen ebenfalls Gallen verursachen können, ist zur Klärung eine Röntgenuntersuchung notwendig.
Gelenkgallen sind normalerweise nur Schönheitsfehler und werden vom Tierarzt nur auf ausdrücklichem Wunsch des Besitzers behandelt. Dabei werden scharfe Einreibungen und Glukokortikoide zum Einsatz gebracht. Als günstig erweisen sich nach der Behandlung feste Bandagen zur Verkleinerung des erweiterten Gelenkraumes und Stallruhe.
Bei jungen Tieren werden auch Selbstheilungen beobachtet.
Vitamin-D- und Mineralstoffzufütterung kann den Heilungsverlauf unterstützen.
Gallen sind nicht gefährlich, solange sie weich sind. Beginnen Gallen sich allerdings zu verhärten, dann sollte der Rat eines Tierarztes eingeholt werden.
Unter einer Galle versteht man in der Veterinärmedizin, vor allem in der Pferdemedizin, eine Umfangsvermehrung synovialer Strukturen (Gelenke, Sehnenscheiden, Schleimbeutel), die durch eine entzündlicheVermehrung der Synovia hervorgerufen wird. Während Gallen von Hautschleimbeuteln meist nur ein kosmetisches Problem sind, führen Anschwellungen der übrigen Strukturen auch zu Lahmheiten.
Je nach betroffener Struktur spricht man von
Gelenkgalle
Sehnenscheidengalle
Schleimbeutelgalle
Für einige häufiger betroffene Strukturen haben sich spezielle Bezeichnungen eingebürgert:
Eiergalle:
Anschwellung des Schleimbeutels am Fersenbeinhöcker (Bursa subtendinea calcanea)
Genickbeule:
Anschwellung des Schleimbeutels zwischen Nackenband und Widerrist(Bursa subligamentosa nuchalis cranialis)
Knieschwamm:
Anschwellung des Hautschleimbeutels vorn an der Vorderfußwurzel(Bursa subcutanea precarpalis)
Kreuzgalle:
Anschwellung des Sprunggelenks
Kurbengalle:
Anschwellung der gemeinsamen Sehnenscheide von Musculus flexor digitorum lateralis und Musculus tibialis caudalis.
Liegebeule:
Anschwellung des Schleimbeutels unter dem Ansatz des Musculus biceps femoris am Condylus lateralis des Oberschenkelknochens (Bursa subtendinea musculi bicipitis femoris)
Piephacke:
Anschwellung des Hautschleimbeutels am Fersenbein (Bursa subcutanea calcanea)
Stollbeule:
Anschwellung des Hautschleimbeutels am Ellenbogenhöcker (Bursa subcutanea ole)